Kategorien
Urheberrecht

Nun hat auch die 28. Kammer des LG Köln eine Filesharing-Schadenersatzklage abgewiesen

Nachdem kürzlich die 33. Kammer des Landgericht Köln bereits wie berichtet, eine Schadenersatzklage gegen einen Familienvater als Anschlussinhaber abgewiesen hatte, hat nun auch die 28. Kammer des Landgerichts Köln letztlich nach einer Beweisaufnahme die Klage mehrerer Musiklabels abgewiesen. Auch hier war wieder Zahlungsklage gegen einen Familienvater wegen Filesharings erhoben worden (Urteil vom 24.10.2012; Az. 28 O 391/11 – via RA Thilo Wagner aus Köln). Dieser wurde von den Musikkonzernen Warner, Universal, Emi und Sony Music auf etwa 5400 Euro Schadensersatz verklagt, da unter seinem Internetanschluss 2200 Audiodateien widerrechtlich in einer Tauschbörse öffentlich zugänglich gemacht worden sind. Hier ergaben jedoch die Zeugenaussagen zur Überzeugung des Gerichts, dass die Familie in der fraglichen Tatzeit in Urlaub war und vor ihrer Abfahrt die Ehefrau des Anschlussinhabers den Router abgeschaltet hatte. Dem Familienvater konnte damit keine Pflichtverletzung nachgewiesen werden. Es zeigt sich wieder einmal, dass das Instrument der Abmahnung nicht für Fälle dieser Art sachgerecht ist, denn eine nachträgliche Aufklärung, wer hier der Täter war, ist für Justiz und Strafverfolgung selten möglich. Es ist aber richtig, dass dann nicht im Zweifel die Eltern einer Familie die Dummen sind und abkassiert werden können, denn Ihnen ist die Aufklärung oftmals erst recht nicht möglich, ob nun die IP-Ermittlung oder die Providerauskunft falsch war oder ob ein Nachbar Täter war, der sich unbefugt eingehackt hat.

Von Stefanie Hagendorff - Rechtsanwältin und IT-Fachanwältin

Rechtsanwältin Hagendorff - Fachanwältin für IT-Recht und Datenschutzrecht mit Sitz in Friedberg bei Frankfurt/Main
Deutschland, Stefanie Hagendorff
https://www.it-fachanwaeltin.de/

Eine Antwort auf „Nun hat auch die 28. Kammer des LG Köln eine Filesharing-Schadenersatzklage abgewiesen“

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.